So wird das Passivhaus beheizt
Der größte Teil der Wärmegewinnung erfolgt bei einem Passivhaus durch die Sonneneinstrahlung und die Wärmeabstrahlung von Elektrogeräten, Lichtquellen und den Bewohnern. Für die solare Wärmegewinnung ist die optimale Ausrichtung des Gebäudes, die besondere Wärmedämmung und ein gut funktionierendes Lüftungssystem notwendig. Im groß und Ganzen kann daher auf eine zusätzliche Heizung in einem gut funktionierenden Passivhaus verzichtet werden.
Sollte dennoch ein Rest von Heizbedarf bestehen, kann dieser entweder durch eine geläufige Heizung (Fernwärme, Gas-, Öl- oder Holzofen) oder aber durch alternative Energiegewinnungsmethoden abgedeckt werden. Hierbei kommt sehr oft ein Vorheizsystem der Frischluft zum Einsatz, welches fest in das Lüftungssystem integriert ist. In vielen Fällen wird die Frischluft durch einen Erdwärmeübertrager erwärmt. Bei einem Erdwärmesystem wird ein unterirdisches Rohr verlegt, welches die Erdwärme aufnimmt und an die Frischluft mittels des Wärmeübertragers abgibt. Oft werden Erdwärmesysteme fest in das Fundament des Passivhauses eingebaut. In den letzten Jahren wurden immer öfter hydraulische Erdwärmetauscher in Passivhäuser eingebaut, welche den Vorteil haben, nahezu wartungsfrei zu arbeiten.
Bei einem Passivhaus mit optimaler Wärmedämmung und Lüftungssystem wird höchstens eine Heizlast von 10 W/m² bei −10 °C Außentemperatur benötigt, was sehr gut durch einen kleinen elektronischen Heizlüfter erreicht werden kann. Es werden bei einem Passivhaus sehr gerne sogenannte Kompaktgeräte eingebaut, welche die kontrollierte Wohnraumlüftung mit einer Wärmepumpe, die Warmwasseraufbereitung und die elektrische Zusatzheizung in einem Gerät vereint. Für die Warmwasseraufbereitung werden gerne solare Warmwassersysteme verwendet. Hierbei wird die Sonnenwärme in ein weitverzweigtes Wasserleitungssystem, welches sich auf oder direkt unter dem Dach befindet, geleitet und somit das Wasser auf die gewünschte Temperatur gebracht.